2016
1797 bis 1808:   “Ein Unglück kommt selten allein” - in jedem Übel liegt auch ein Segen. Ist die Geschichte um den freien Anbauplatz für eine Neubauerstelle in Schwalingen bisher schon merkwürdig verlaufen, so nimmt sie nun einen geradezu tragischen Gang. Ober-Amtmann Hintze berichtet weiter: "Es war aber bei der Errichtung des Rohbaus das Versehen begangen, daß er auf einem in dem Platze belegenen mit Heide bewachsenen Hügel errichtet war, der jedoch aus Moor-Erde bestand und den der Wind, als zufällig an der inneren Seite die leichte Erde angebrochen war, auseinander trieb. Schließlich, weil sich niemand darum kümmerte, stürzte das Gebäude selbst um, worauf böse Leute das gesamte Holz verschleppten, so daß die Stelle jetzt völlig wüst liegt. An all den Verhandlungen hat das Amt nicht den mindesten Anteil genommen, welches erst bei der Gelegenheit davon Nachricht erhielt, als Hans Reinecke und Johann Hinrich Lüdemann wegen des gestohlenen Haus-Stapels ihren Handel anzeigten. Bei dieser Gelegenheit suchte nun Johann Hinrich Lüdemann an, daß seinem noch minderjährigem Sohn Peter Christoph Lüdemann der mehrgedachte Platz auf eben die Bedingungen zur Anbauung meierrechtlich verliehen werden möge, unter welchen die 3 anderen im Jahre 1797 in Schwalingen angesetzten Neubauer ihre Stellen erhalten haben. Er versprach auch dafür einzustehen, daß sein Sohn für diesen Platz alle Steuern und Lasten entrichten werde, die auch die anderen 3 Neubauer tragen. Nun wird diesem zwar der Anbau sauer werden, zumal wenn sein Vater wegen des verschleppten Holzes keine Entschädigung erhalten sollte, da sich leicht voraus sehen lässt, daß er dann wenigstens einen Teil des an Hans Reinecke zu bezahlenden Geldes auf seinen Sohn wälzen werde. Da wir jedoch in so geraumer Zeit keinen besseren Anbauer haben finden können und nichts dabei verloren wird, wenn Peter Christoph Lüdemann sich nicht bei der Stelle halten kann, weil er sie doch vorerst durch Bebauung und Cultur verbessert - so geben wir unterthänig anheim , ob Ehrwürden diesem die vorgedachte Stelle meierrechtlich zu verleihen geruhen wollen.” Ober-Amtmann Hintze fügt seinem Bericht und seiner Empfehlung an die Regierung in Stade auch gleich den Entwurf des Meier-Briefes für Peter Christoph Lüdemann bei "zur hohen Bestätigung und hoheitlichen Genehmigung".
1808- Der missglückte Anbau 
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Die Kapitel dieser Akte: “Fremde Herren im Land.” “Gescheiterte Versuche.” “Unglück kommt selten allein” “Alles ist erreicht - ”
Aus alten Akten  des Heidesdorfes Schwalingen
Die Akte um den Streit über die Ansetzung von 4 Neubauern im Jahre 1797: “23 Jahre bitterer Streit im Dorf.”
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