2016
März 1808:   “Fremde Herren im Land” - aber das Leben geht weiter. Seit 5 Jahren ist das Kurfürstentum Hannover unter französischer Besatzung. Es ist eine Zeit der schwersten Bedrückung und Aussaugung für die Menschen im Kurfürstentum Hannover. Das Land wird von einer französischen Exekutivcommission in Hannover regiert. Die Amtsprache und Währung ist Französisch. Das alte Recht ist durch den "Code Civil Napoléon" ersetzt: "Freiheit, Gleichheit, Brüderlichkeit". Neue Steuern werden eingeführt, um die napoleonischen Kriege zu finanzieren, hannoversche junge Männer werden zum Kriegsdienst in den französischen Armeen eingezogen, Kriegerfuhren, Einquartierung bringen die Dörfer, die Höfe mit ihren Menschen an den Rand des Ruins. In diesen Jahren ruht der im Jahre 1797 entflammte Streit in Schwalingen um die Ansetzung der 4 weiteren Neubauer im Dorf. Es geht um das Überleben und  alle Bewohner des Dorfes rücken in dieser Not eng zusammen. Doch das Leben geht weiter, wenn auch unter beschwerlichen Bedingungen... Von den 4 Häuslingen, die sich bei dem damaligen Neukirchener Amtsvogt Crome um den Anbau als Neubauer in Schwalingen beworben hatten, haben 2 in der Zwischenzeit ihre Wohnhaäuser auf den ihnen zugewiesenen Plätzen am Nordrand des Dorfes, am "Moorflath" errichtet: Hinrich Christoph Hoops *22.4.1767, Schulmeister in Schwalingen und nun auch Neubauer "Kröger" [heute Schwalingen No.24] und Peter Christoph von Fintel *27.9.1764, dessen Neubauerstelle gleich nördlich der von Hinrich Christopher Hoops liegt. Der Interessent Peter Christoph Möhrmann *28.1.1761 ist im Laufe des bitteren Streis mit den Schwalinger Reiheleuten von seiner Bemeierung zurückgetreten. An seine Stelle trat Jürgen Ernst *28.8.1765 und wurde  in Schwalingen mit einer Neubauerstelle bemeiert [heute Anbauerstelle Schwalingen No.27] Auch der Interessent Peter Christoph Wohlbarg *9.8.1770 hat der Obrigkeit im Verlaufe des Streits im Dorf über die Ansetzung der weiteren Neubauer seinen Meier- Brief zurückgegeben. Für ihn konnte der Neuenkirchener Amtsvogt und auch das Amt Rotenburg allerdings keinen Nachfolgen finden. Der für die Errichtung der Neubauer- stelle in der Schwalinger Gemarkung ausgewiesene Platz am Nordrand des Dorfes blieb unbebaut liegen. Das zumindest war der Kenntnisstand der kurfürstlichen Obrigkeit in Neuenkirchen und Rotenburg - bis er sich plötzlich am 29.März 1808 schlagartig änderte, als sich beim Rotenburger Ober-Amtmann Hintze zwei Bauern, der blinde Hans Reinecke aus Einemriepe [einstelliger Hof Riepe bei Lünzen im Kirchspiel Schneverdingen] und Johann Hinrich Lüdemann, Neubauer zu Neuenkirchen, mit einem Anliegen einfanden. Ober-Amtmann Hintze notiert in einem Protokoll, was er von den Beiden Überraschendes erfährt und berichtet darüber schon am folgenden Tag der zuständigen kurfürstlichen Behörde  in Hannover.
1808- Der missglückte Anbau 
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Aus alten Akten  des Heidesdorfes Schwalingen
Die Akte um den Streit über die Ansetzung von 4 Neubauern im Jahre 1797: “23 Jahre bitterer Streit im Dorf.”
A A A